Wasser und Kohlendioxid alleine reichen zum Überleben von Pflanzen nicht aus, sie benötigen auch Nährstoffe. Auch wenn die benötigten Nährstoffmengen sehr klein sind, sieht man recht schnell, wenn sie fehlen: Blätter verfärben und die Pflanze wächst kaum. Mit Dünger lieferst Du den Pflanzen die benötigen Nährstoffe.
Aber welche Dünger für den Garten gibt es überhaupt und welche von ihnen braucht man wirklich?
Im Fachhandel findest Du nahezu unzählige verschiedene Dünger und kannst schnell den Überblick verlieren. Zu fast jeder Pflanzengruppe findest Du einen Spezialdünger. Für manche Pflanzen mag das gerechtfertigt sein, da sie besondere Nährstoffzusammensetzungen benötigen. Oft handelt es sich hierbei allerdings um ein lukratives Geschäft, das nicht zwingend erforderlich ist. Deshalb stellen wir Dir hier X Dünger vor, mit denen Du in der Regel auskommst.
Die große Frage: Mineralische oder organische Dünger im Garten verwenden?
Mineraldünger helfen schnell, denn die Pflanzen können die wasserlöslichen Nährstoffe meistens sofort aufnehmen. Der im Nitrat (Hauptbestandteil der meisten Mineraldünger) enthaltene Stickstoff kann auch eine Belastung für die Umwelt darstellen, da er nicht vom Boden gespeichert werden kann und so zu einer Verunreinigung des Trinkwassers beitragen kann, wenn er vom Regen in tiefere Bodenschichten transportiert wird.
Die Kehrseite der Medaille: Würde man die chemische Nitratherstellung einstellen, wäre die Weltbevölkerung nicht mehr zu ernähren und es würde zu noch größeren Hungersnöten kommen. Mineraldünger sind daher trotz aller Nachteile von existenzieller Bedeutung.
Warum solltest Du möglichst organisch düngen?
Für den Hobbygärtner ist die Lösung einfach: Verwende im Garten möglichst organische Düngemittel. Auf diese Weise recycelst Du natürliche Nährstoffe, die bereits im Kreislauf vorhanden sind. Mineraldünger kannst Du einsetzen, wenn Du akuten Nährstoffmangel Deiner Pflanzen bemerkst.
Kompost ist eigentlich kein Dünger, sondern ein eher nährstoffhaltiger Bodenhilfsstoff, der die Bodenstruktur und damit das Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe. Außerdem erwärmen sich gut mit Kompost versorgte Böden wegen ihrer dunklen Farbe im Frühjahr schneller.
Kompost zeichnet sich in der Regel an einem hohen Gehalt an Spurenelementen aus und hebt den pH-Wert des Bodens leicht an – vor allem, wenn zur Beschleunigung der Rotte Gesteinsmehl zugesetzt wurde. Bei kalkempfindlichen Pflanzen wie beispielsweise Rhododendron sollest Du daher auf Kompost verzichten.
Kompostierte Gartenabfälle sind frühestens nach einem Jahr verwendbar. Am Besten bringst Du den reifen Kompost im Frühjahr aus, ca. 3-5 L/m2. Für eine schnelle Freisetzung der Nährstoffe nutzt man einen Kultivator, mit dem Du den Kompost flach in den Boden einarbeitest.
Rasendünger sind in ihrer Nährstoffzusammensetzung auf die Bedürfnisse des grünen Teppichs abgestimmt. Es handelt sich in der Regel um sogenannte Langzeitdünger: Jedes Nährsalzkügelchen ist von einer Harzhülle umgeben, die zunächst verwittern muss, damit die Nährstoffe freigesetzt werden können. Je nach Produkt sind Wirkungszeiträume zwischen zwei und sechs Monaten üblich, so dass man in der Regel nur ein bis zweimal pro Saison düngen muss. Viele Rasendünger enthalten auch einen kleinen Anteil sofort verfügbarer Nährsalze, um die Wartezeit bis zur Freisetzung der ummantelten Nährstoffkügelchen zu überbrücken. Mehr dazu findest Du in diesem Blogbeitrag zum Thema Rasendünger.
3. Hornspäne und Hornmehl
Hornspäne werden aus Hörnern und Hufen von Schlachtrindern gewonnen, indem sie geraspelt werden. Meistens stammen Hornspäne und -Mehl aus Südamerika. Letzteres ist nichts anderes als fein gemahlene Hornspäne, die schneller wirken, da die Bodenorganismen sie leichter zersetzen können.
Bis zu 14% Stickstoff sind in Hornspänen und Hornmehl enthalten. Idealerweise bringst Du dieses Produkt bereits im Herbst aus, da bis zu 3 Monate vergehen können, ehe die Wirkung einsetzt. Hornmehl hingegen kannst Du auch im Frühjahr ausbringen. Vorteile bei Hornspänen sind:
- Kaum Stickstoff-Auswaschung im Gegensatz zu Mineraldüngern, da die Nährstoffe organisch gebunden sind.
- Aufgrund der langsamen Freisetzung ist eine Überdüngung nahezu ausgeschlossen.
Viele Bodenanalysen zeigen, dass die meisten Gartenböden eine erhöhte Konzentration an Phosphat und Kalium vorweisen. Daraus kann man schließen, dass Horndünger für fast alle Kulturen im Zier- und Nutzgarten völlig ausreichend. Je nach Bedarf empfehlen wir 60 – 120 g/m2 (ein bis zwei gehäufte Hände). Eine exakte Dosierung ist hierbei nicht erforderlich.
Du planst den Einsatz von Rindenmulch oder Holzhäcksel? Dann ist die Düngung mit Hornspänen eine optimale Ergänzung, da es sonst zu Engpässen in der Stickstoffversorgung kommen kann.
Tipp: Beim Pflanzen neuer Bäume, Sträucher oder Rosen kannst du gleich eine Handvoll Hornspäne ausstreuen und leicht einarbeiten.
4. Kalkstickstoff
Kalkstickstoff ist die einen unverzichtbar, für die anderen ein rotes Tuch. Im Handel ist er meist unter der Bezeichnung Perlka erhältlich – in seiner Wirkung recht „chemisch“. Hierzu hält sich der Irrglaube, dass bei er der Umsetzung giftiges Cyanid-Gas entsteht recht hartnäckig. Das Ausgangsprodukt mit der chemischen Formel CaCN2 wird unter dem Einfluss der Bodenfeuchte zunächst in Löschkalk und das wasserlösliche Cyanamid gespalten. Über weitere Umsetzungsvorgänge entstehen aus Cyanamid zunächst Harnstoff, dann Ammonium und zum Schluss Nitrat, das von den Pflanzen direkt verwertet werden kann. Bei diesem Umwandlungsvorgang bleiben keine umweltbelastenden Reststoffe zurück.
Der Kalkanteil im Kalkstickstoff sorgt dafür, dass der pH-Wert des Bodens stabil bleibt. Zu einer Überversorgung mit Kalk kommt es aufgrund der relativ schwachen Dosierungen in der Regel nicht.
Kalkstickstoff ist aufgrund seiner Eigenschaften, der Abtötung keimender Unkrautsamen und Schadenerreger im Boden, sehr beliebt und findet als Grunddüngung sowohl für Saat-Beete als auch als Nährstoffergänzung für Grünkompost Anwendung. Durch den komplexen Umwandlungsprozess findet in der Regel keine Nitratauswaschung statt. Das Nitrat steht erst zur Verfügung, wenn die Sämlinge schon gekeimt sind.
Wichtig: In der Anwendung ist herkömmlicher Kalkstickstoff nicht ungefährlich, da der Kalkanteil bei Hautkontakt eine stark ätzende Wirkung entfaltet und das Cyanamid sehr giftig ist. Das handelsübliche Perlka ist durch eine spezielle Nachbehandlung weitgehend staubfrei, man sollte bei der Ausbringung dennoch Handschuhe tragen.
5. Kuhmist
Rinderdung, auch als Kuhmist bekannt, ist ein hervorragender organischer Dünger mit einem relativ geringen, aber ausgewogenen Nährstoffgehalt. Er verbessert langfristig auch die Bodenstruktur, weil der Strohanteil und andere Ballaststoffe in Humus umgewandelt werden. Wichtig ist, dass der Mist eine gewisse Reife besitzt – idealerweise sollte er einige Monate abgelagert sein.
Die Nährstoffgehalte im Kuhmist schwanken stark, daher ist bei der Dosierung eine leicht zurückhaltende Vorgehensweise angebracht, um einer Überdüngung vorzubeugen. Schweinemist ist nicht als Dünger zu empfehlen, aufgrund seines hohen Phosphatgehalts.
Kuhmist eignet sich sehr gut als Grunddüngung für den Gemüsegarten und für neue Stauden- und Gehölzpflanzungen. Selbst empfindliche Pflanzen wie Rhododendren wachsen hervorragend, wenn man den Boden vor der Anlage des Beetes mit Kuhmist aufbessert. Eine Überdüngung ist nahezu ausgeschlossen, dennoch sollte die ausgebrachte Menge 2-4 kg/m2 nicht überschreiten. Kuhmist kannst du etwa alle drei Jahre im Herbst ausbringen, da nur etwa ⅓ des Stickstoffs pro Jahr freigesetzt wird.
Tipp: Wenn Du auf dem Land wohnst, kannst Du Dir den Kuhmist von einem Bauern in Einer Umgebung mit einem Dungstreuer anliefern lassen. Das hat den Vorteil, dass das faserige Material beim Abladen gleich zerkleinert wird und sich anschließend leichter verteilen lässt. Wer keinen Stallmist bekommen kann, erzielt mit getrockneten Rinderdung-Pellets oder dem Rinderdung-Gemisch von KiesundCo eine ähnliche Wirkung.
6. Organischer Volldünger
Organische Volldünger wie Fertofit oder Animalin bestehen ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen. Manche Produkte enthalten darüber hinaus auch spezielle Mikroorganismen, die den Boden beleben.
Der Vorteil organischer Dünger liegt auf der Hand. Sie sind nachhaltig in ihrer Wirkung, da die Nährstoffe erst mineralisiert werden, bevor sie den Pflanzen zu Verfügung stehen. Der hohe Ballaststoffgehalt reichert den Boden mit Humus an. Wir empfehlen eine Dosierung von 75 – 150 g/m2.
7. Blaukorn
Der klassische Blaukorn-Dünger existiert in unterschiedlichen Rezepturen und liefert zügig alle benötigten Nährstoffe. Leider kann ein großer Anteil des schnell-löslichen Nitrats von den Pflanzen nicht aufgenommen werden. Er kann also durch Regen oder Gießen versickern und das Grundwasser belasten.
Ein speziell Entwickelter Blaukorn Entec ist im proffesionellen Gartenbau nicht mehr wegzudenken, aufgrund seiner positiven Wirkung für fast alle Nutz- und Zierpflanzen. Für den privaten Gebrauch findest Du diesen Dünger unter dem Namen Blaukorn Novatec. Liegt ein akuter Nährstoffmangel bei den Pflanzen vor, kannst Du ihn direkt einsetzen. Eine Überdüngung ist im Vergleich zum klassischen Blaukorn, bei richtiger Anwendung nicht zu erwarten. Am Besten dosierst Du den Dünger etwas geringer, um dem entgegenzuwirken.
8. Flüssigdünger
Flüssigdünger eignen sich vor allem für Topfpflanzen. In diesem Segment gibt es zahlreiche Spezialmischungen für die unterschiedlichsten Pflanzen.
Flüssigdünger zählen nicht zu nachhaltigsten Dünger, da sie durch das Gießen schnell ausgewaschen werden. Daher sollten nährstoffhungrige Blumen und Pflanzen während der Vegetationsperiode alle 2 Wochen gedüngt werden.
Tipp: Die optimale Mischung erhältst Du, wenn Du die Gießkanne zur Hälfte mit Wasser befüllst, den Dünger hinzufügst (nach Packungsanleitung) und dann die Kanne mit dem restliche Wasser befüllst
10. Bittersalz
Bittersalz ist ein sofort wirksamer Magnesium- und Schwefeldünger zur Blattdüngung. Die Nährstoffe sind voll wasserlöslich und liegen in sulfatischer Bindung vor.
Anwendungen sind u.a.:
- Getreide:
Zwei kritische Phasen im Wachstumsverlauf des Getreides bestimmen den Zeitpunkt der Anwendung von EPSO Top®: Zu Beginn der Schossphase sowie während der Kornausbildung und der Reife. Um das Fahnenblatt lange in der Grünphase zu halten und damit die Photosynthese sicherzustellen, ist ein hoher Magnesium- und Schwefelgehalt unerlässlich.
- Raps:
Die Kreuzblütler reagieren am stärksten und sichtbarsten sowohl auf Magnesium- als auch Schwefelmangel. Die EPSO Top®-Blattdüngung sollte mehrfach (2 bis 3 Anwendungen) während der Schossphase bis zur Blühphase wiederholt werden.
- Zuckerrüben:
Eine Blattdüngung mit EPSO Top® zum Reihenschluss zeigt einen hohen Wirkungsgrad sowohl auf den Ertrag als auch die Qualitätsausbildung der Rüben. Somit kann vor allem der Stickstoff-Stoffwechsel optimal ablaufen; die Qualität der Zuckerrüben wird verbessert.
- Kartoffeln:
In der Zeit des Knollenansatzes und der Knollenausbildung – parallel zur Blühphase – hat die Kartoffelpflanze den höchsten Magnesium- und Schwefelbedarf. Die Versorgung über das Blatt hält die Photosyntheserate stabil, sodass in der Zeit der Knollenausbildung keine Mangelsituationen auftreten.
- Hopfen:
Die Anwendung von EPSO Top® erfolgt kurz vor oder direkt in der Blüte gemeinsam mit Pflanzenbehandlungsmaßnahmen und wird in der Zeit der Ausdoldung (3 bis 4 Wochen nach der Blüte) wiederholt, da in diesem Zeitraum der Mg- und S-Bedarf am höchsten ist.
- Spargel:
Das grüne Spargelkraut bildet die Reservestoffe für das kommende Frühjahr aus und bestimmt somit den Ertrag des Folgejahres. Magnesiummangel führt schnell zum Vergilben und Absterben des Spargelkrautes und damit zu einer Verkürzung der Einlagerungsphase von Reservestoffen. Dem kann durch eine oder mehrmalige EPSO Top®-Spritzung entgegengewirkt werden. Aufgrund der geringen Grünmasse bei Spargelkraut wird die EPSO Top®-Konzentration bei der Blattdüngung auf 10 % (10 kg EPSO Top® auf 100 l Wasser) eingestellt.
- Nadelgehölze:
An Nadelgehölzen – Tannen, Fichten etc. – treten häufig Verfärbungen der Nadeln auf. Diese Verfärbungen – Magnesiummangel – wechseln im Verlauf von hellgrün über gelb zu braun. Eine mehrmalige Behandlung mit EPSO Top® wirkt diesem Phänomen schnell und erfolgreich entgegen.